Die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft Neuwied mbH (GSG) plant die städtebaulich-freiraumplanerische Entwicklung des Wohnquartiers um die Kappelstraße/Rudolf-Troost-Straße/Balduinstraße als Teil der südöstlichen Innenstadt. Innerhalb des ca. 3 ha großen Planungsgebiets befinden sich im Besitz der GSG 61 Wohngebäude mit insgesamt 354 Mietwohnungen und einer Wohnfläche von knapp 18.800 qm. Die Gebäude sind überwiegend dreigeschossig mit zwei- bzw. viergeschossigen Ausnahmen. Die Wohngebäude innerhalb des Quartiers befinden sich derzeit in unterschiedlichem Zustand: Teils wurden sie bereits saniert, teils stehen entsprechende Maßnahmen noch aus und müssen in naher Zukunft angegangen werden.
Vor diesem Hintergrund soll im vorliegenden Verfahren geprüft werden, wie der erforderliche Investitionsbedarf klug, sensibel und nachhaltig umgesetzt werden kann. Dabei stellen sich vielfältige Fragen z. B. nach der Sanierung bzw. dem Rückbau und Neubau von Gebäuden, möglichen Zugewinnen an kostengünstigem Wohnraum, der besseren Verknüpfung des Quartiers mit den benachbarten Stadtteilen, dem Umgang mit den Lärmemissionen der nahegelegenen Hochstraßen, der Aufwertung der Freiflächen, der Förderung der Bewohnergemeinschaft und einer stärkeren Durchmischung des Quartiers. Weitere wichtige Aspekte bilden die Barrierefreiheit, die energetische Konzeption der Einzelgebäude und des Gesamtquartiers sowie die zeitlich-räumliche Abfolge der geplanten Maßnahmen.
Im Rahmen der Planungswerkstatt sollen drei Planungsteams aus Stadtplaner:innen bzw. Architekt:innen mit Landschaftsarchitekt:innen alternative Vorschläge für die Entwicklung des Quartiers erarbeiten und dabei auf die vorgenannten Fragen, aber auch weitere Planungsaspekte vertieft eingehen. Das Werkstattverfahren gliedert sich in einen Auftakttermin zum gemeinsamen Kennenlernen des Ortes und dem Hinterfragen der Aufgabenstellung, eine 1. Entwurfswerkstatt, in dem die teilnehmenden Planungsteams erste konzeptionelle Ansätze präsentieren und eine 2. Entwurfswerkstatt, in der diese Ansätze überarbeitet und vertieft werden. Im Rahmen der 2. Entwurfswerkstatt ist die Auswahl eines Zielkonzepts geplant, das nochmals überarbeitet und in einem finalen Präsentationstermin vorgestellt wird.
Die Bearbeitung dieser spannenden und herausfordernden Aufgabe in vier Schritten soll gewährleisten, dass neben der intensiven Beschäftigung der Planerteams auch eine umfangreiche Beteiligung des Auftraggebers GSG, der Politik und der Verwaltung sowie der Bürger und Bewohner am Verfahren möglich ist. Ziel ist ein nachhaltiges Entwicklungskonzept für die Entwicklung der südöstlichen Innenstadt Neuwieds als sozial integriertes, lebendiges Quartier für bezahlbaren Wohnraum mit hoher Aufenthaltsqualität und positivem Identifi- kationspotential.
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