Gemeindliche Siedlungsgesellschaft erläutert ihr Maßnahmen an Langendorfer Straße
David Meurer, Geschäftsführer der Gemeindlichen Siedlungsgesellschaft Neuwied (GSG), hat der rheinland-pfälzischen Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen das 5 Millionen schwere Pilotprojekt an der Langendorfer Straße 38-44 vorgestellt. Die Ministerin zeigte sich bei ihrem Besuch in der Deichstadt, die ein Ziel ihrer Fachreise zum Thema „Nachhaltigkeit und Wohnen“ war, mehr als angetan von dem, was die GSG auch Dank der Fördermittel des Landes auf den Weg gebracht hat.
„Das hier etwas Gutes herauskommt, sieht man jetzt schon“, unterstrich Ahnen vor Ort. „Hier wird die Wohnqualität deutlich erhöht, zudem erreicht die GSG ein hohes Maß an energetischer Verbesserung.“ Erfreut registrierte die Ministerin, dass es sich bei dem Projekt nicht um einen Neubau handelt, sondern um eine umfassende Sanierung des Bestandes von insgesamt 45 Wohneinheiten. „Das hiesige GSG- Projekt zeigt, dass doch noch etwas geht im Wohnungsbau“, gab sich Ahnen optimistisch. „Es macht deutlich, dass kommunale Wohnungsbaugesellschaften etwas bewirken können, wenn eine gute Zusammenarbeit verschiedenster Organe gewährleistet ist“.
Vertreter rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz begleiteten Ahnens Fachreise. In Neuwied wiesen sowohl die Ministerin als auch Oberbürgermeister Jan Einig und Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienunternehmen (VdW) Rheinland Westfalen; in einleitenden Worten auf die momentan schwierige Lage für die Wohnungswirtschaft hin. Steigende Zinsen, durch den Ukraine-Krieg unterbrochene Lieferketten und stark gestiegene Baukosten seien Probleme, die den Wohnungsbau aktuell massiv behinderten, so die Experten. Die Folge: Wohnraum wird immer knapper – und daher auch immer teurer. Aufmerksame Zuhörer der Ausführungen waren neben führenden GSG-Mitarbeitern, Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand VdW Südwest, Karl-Heinz Seeger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen, sowie Architektenkammerpräsident Joachim Rind und sein Stellvertreter Joachim Becker.
OB Einig hob dabei den „Wohnungsdruck“ hervor, unter dem Kommunen wie Neuwied stehen. So umfasst allein die GSG-Interessentenliste 1000 Suchende. Einig hofft auf weitere finanzielle Unterstützung auch von Seiten des Bundes, denn: „Investoren sind in Neuwied vorhanden.“
Dann war es an GSG-Geschäftsführer David Meurer den anwesenden Fachleuten, die Einzelheiten des Projekts an der Langendorfer Straße zu erläutern. Die dortigen Wohnungen erhalten ein umfassendes Energieeffizienz-Facelifting; Der gesamte Block entspricht nach der Sanierung dem Effizienzhausstandard 55. Heißt: Er entspricht energetisch einem vergleichbaren Neubau. Erreicht wird dies durch eine Wärmedämmung der gesamten Gebäudehülle und eine Umstellung der Wärmeversorgung von Erdgas auf Fernwärme. Zusätzlich wurden Fußbodenheizungen installiert, Rollläden eingesetzt und Balkone angebaut.
Meurer unterstrich, dass man in einem „guten Zeitfenster“ aktiv geworden sei. Man habe Landesmittel abrufen können, sei in eine höhere Förderstufe gekommen und habe letztlich auch Unterstützung seitens des Bundes erfahren. So gewährt die Investitions- und Strukturbank (ISB) ein Darlehen über 3,6 Millionen Euro, sowie Tilgungszuschüsse in Höhe von 900.000 Euro und einen Investitionszuschuss der KfW in Höhe von ca. 700.000 € für die energetischen Maßnahmen. Ohne diese Zuwendungen wäre das Projekt nicht zu realisieren gewesen, so Meurer.
Ein abschließender Rundgang durch einige bereits komplett sanierte Wohnungen überzeugte die Expertenkommission, dass in der Langendorfer Straße ein Projekt umgesetzt wird, das Beispielcharakter hat.
Zum Foto: Experten aus dem Wohnungsbau, allen voran Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen (6. von rechts) informierten sich in Neuwied über das GSG-Projekt an der Langendorfer Straße. GSG-Geschäftsführer David Meurer (2.von rechts) und weitere GSG-Mitarbeiter erläuterten die Sanierungsschritte. Mit dabei waren unter anderem auch Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig (9.von rechts), Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienunternehmen Rheinland Westfalen (8. von rechts), und GSG-Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Seemann (7.von rechts). Foto: GSG/Frank Blum