Spätestens in der kühleren Jahreszeit ist es immer wieder ein Thema: Wie lüfte ich meine Wohnung richtig? Denn dies spart nicht nur Heizkosten, vor allem schützt es vor Schimmel und schont damit unsere Gesundheit.

Bis zu anderthalb Liter Feuchtigkeit gibt jeder von uns pro Tag an die Raumluft ab. Wasserdampf aus Küche und Bad oder sogar das verdunstete Gießwasser unserer Pflanzen leisten ein Übriges. So kann es ein Vier-Personen-Haushalt durchaus auf zehn Liter und mehr am Tag bringen, die er produziert. Sichtbar ist die Feuchtigkeit in der Luft meist nicht. Sie fällt jedoch spätestens dann auf, wenn sich Stockflecken und im fortgeschrittenen Stadium eklige Schimmelpilze bilden. Etwa an der Innenseite von Außenwänden oder hinter größeren Möbelstücken.

Dieser Schimmel breitet sich rasch aus, Tapeten lösen sich, die Bausubstanz wird angegriffen und es riecht modrig in der Wohnung. Die Pilze können darüber hinaus unser körperliches Wohlbefinden stören. Und zwar ganz erheblich. Wenn sie etwa Allergien auslösen, Atemwege reizen oder Kopfschmerzen verursachen. Schimmel ist also ein ernstzunehmendes Problem – das allerdings verhindert werden kann. Wir haben daher einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Schimmel in Ihrer Wohnung den Kampf ansagen. Da die Feuchtigkeit fast ausschließlich aus der Raumluft kommt, spielt dabei richtiges Lüften eine zentrale Rolle.

Der größte Fehler beim Lüften der Wohnung ist es, die Fenster längere Zeit auf Kippstellung zu halten. Denn ein Luftaustausch erfolgt dabei nur sehr langsam, stattdessen geht unnötig viel Wärme verloren und die Wände kühlen aus, was wiederum idealer Nährboden für Schimmel ist. Experten haben ausgerechnet, dass im Jahr locker bis zu 150 Euro an Heizkosten durch gekippte Fenster verschwendet werden.

Am wirkungsvollsten ist dagegen das so genannte „Stoßlüften“. Dabei werden Fenster und Türen weit geöffnet, möglichst um Durchzug zu schaffen. Je nach Zimmergröße sind beim Stoßlüften nur wenige Minuten, etwa fünf bis höchstens zehn, erforderlich, um die feuchte Raumluft durch trockene Frischluft zu ersetzen. Und die in Wänden und Möbel gespeicherte Wärme bleibt erhalten. Es empfiehlt sich also, mehrmals am Tag auf diese Weise großzügig zu Lüften. Um Energie und Kosten zu sparen, kann während des kurzzeitigen Stoßlüftens die Heizung in dem Raum komplett heruntergefahren werden.

Ebenfalls ratsam beim Kampf gegen Schimmel ist es, Schränke oder Regale möglichst nicht an Außenwände zu stellen und einige Zentimeter Abstand zu halten, damit die Luft auch hinter dem Schrank ausreichend zirkulieren kann. Bei Bildern können Korkscheiben auf der Rückseite Distanz zur Wand schaffen.

Begünstigt werden kann Schimmelbildung übrigens auch durch ungeheizte Zimmer. Wenn etwa wärmere und feuchte Luft aus dem Nachbarraum sich in der ungeheizten Luft abkühlt und in Ecken und Nischen an den kühlen Wänden als Kondensat niederschlägt. Ungeheizte Zimmer sparen in der Regel auch keine Energie, weil das Aufheizen meist teurer ist als dauernde Wärme auf angepasstem Niveau. Zudem werden kühle Wände innen eher feucht und leiten dann weitaus mehr Heizenergie nach außen als eine trockene Wand.