Im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis steht eine ganz besondere Einrichtung: die MusterKita „Kinderplanet“.

Von einer enormen Resonanz ist die Rede, von wegweisender Innovation und von vielen positiven Auswirkungen auf den täglichen Ablauf. Die erste Bilanz kann sich sehen lassen. Dass eine Kinder­tagesstätte derart in den Fokus rückt und bei der Eröffnung im Frühjahr 2015 sogar bundesweit Thema war, dürfte die große Ausnahme sein.

Im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis steht eine solche ganz besondere Einrichtung: die MusterKita „Kinderplanet“, ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt als kommunaler Trägerin, der Gemeindlichen Siedlungs-Gesellschaft (GSG), der Unfallkasse Rheinland-Pfalz und des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA).

Knapp zwei Jahre dauerte der Um- und Neubau. Erklärtes Ziel: gesünderes Arbeiten zu ermöglichen und eine Wohlfühl-Atmosphäre für die Kinder, aber auch für Erzieherinnen und Erzieher zu schaffen. Dazu flossen wissenschaftliche Erkenntnisse aus mehreren Untersuchungen der IFA in das Konzept ein. Das so entstandene neue Gebäude und der umfangreich sanierte Altbau bieten zusammen Platz für etwa 120 Kinder in U3- und Ü3-Gruppen.

Als Bauherrin unterstützte die GSG hier also nicht nur, wie schon an anderen Standorten, die Schaffung von Kindergartenplätzen, sie war auch Partnerin bei der Realisierung eines augenscheinlich zukunfts­trächtigen Prototyps. Denn die Erkenntnisse und Erfahrungen, die im „Kinderplanet“ gewonnen werden, sind nach wie vor gefragt.

Von der Klimatechnik, der Licht- und Farbgestaltung bis zur ergonomischen Ausstattung – im Interesse des gesunden Arbeitsumfeldes und der Wohlfühl-Atmosphäre gab es viele Aspekte zu berücksichtigen. Was naturgemäß reichlich Abstimmungsbedarf zur Folge hatte. GSG-Projektleiter Atila Mokuš erinnert sich rückblickend an den regen und vertrauensvollen Dialog zwischen den einzelnen Schnittstellen. So blieben die ganz großen Reibungsverluste aus.

Natürlich weiß Mokuš bei einem derartigen Projekt auch von manch anderen Herausforderung zu berichten – etwa von den komplizierten Raum- und Bodenverhältnissen, die eine besondere Gesamt­planung erforderten, oder von dem neuesten Erkenntnissen angepassten Schutzgeländer an der Dachterrasse. Eine rund 800 Quadratmeter große bespielbare Dachterrasse als Ersatz für das durch den Neubau verlorengegangene Außengelände? Auch nicht gerade eine alltägliche Lösung, aber irgendwie passend zum Anspruch des Gesamt­projekts.

Wozu auch die gelungene Architektur mit der eindrucksvollen Gestaltung der Fassade gehört, die Alt- und Neubau verbindet – und die Besuchern schon vor dem Betreten des Gebäudes signalisiert, dass sie hier Besonderes erwartet.