Neuwieder GSG kompensiert eigenen CO2-Ausstoss durch Pflanzaktion
Auch um den Neuwieder Wald ist es nicht ums Beste bestellt. Dürre, Stürme und nicht zuletzt der Borkenkäfer machen ihm schwer zu schaffen. Grund genug für die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft (GSG) Neuwied, aktiv zu werden. Das Unternehmen hat den Kauf von rund 3500 Setzlingen ermöglicht, die im Heimbach-Weiser/Gladbacher Wald gepflanzt wurden. Dabei betätigte sich eine Vielzahl von GSG-Mitarbeitern als Forstgehilfen, die unter Anleitung von Revierförster Ralf Winnen die Setzlinge in der Nähe der Fuchsberghütte in die Erde brachten.
GSG-Geschäftsführer David Meurer erläuterte vor Ort die Hintergründe der Aktion: „Wir haben errechnet, dass die GSG als Unternehmen für einen Ausstoß von rund 80 Tonnen CO2 verantwortlich ist, ohne unsere Mietobjekte. Diesen Ausstoß wollen wir durch das Pflanzen der Bäume kompensieren.“ Darüber hinaus, so Meurer weiter, sei die Aktion auch eine tolle Aktion gemeinsam mit den Mitarbeitern den Team-Gedanken zu stärken.
Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Seemann, der im HWG-Wald ebenfalls zum Spaten griff, dankte der GSG für ihren wertvollen Einsatz. Er wies darauf hin, dass im besagten Areal rund 180 Hektar Fichtenholz verloren gegangen seien, was 20 Prozent des dortigen Waldbestands entspreche. „Dank des Sponsorings der GSG und anderer Unternehmen können wir immerhin ein Drittel der Fläche wieder aufforsten, und erhalten so einen widerstandsfähigen Mischwald“
Revierförster Winnen gab den interessierten GSG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern interessante Einblicke in die Entwicklung des heimischen Waldes. Nachdem die Fichten wegen des Borkenkäfers einen enormen Rückgang erlebten, ist nunmehr auch die Buche gefährdet. Ihr macht die Dürre zu schaffen. Laut Winnen ist es nunmehr das Ziel, „einen gut durchmischten, aus rund einem Dutzend unterschiedlicher Baumarten bestehenden Wald aufzuforsten.“ Dabei werden gegen Trockenheit resistentere Arten wie Hainbuche, Douglasie, Mehlbeere, Winterlinde und Edelkastanie von immer größer werdender Wichtigkeit. Gerade die beiden letzten Arten spielen beim GSG-Projekt die Hauptrollen.
Dazu Revierförster Winnen; „Die Edelkastanie stammt aus dem Mittelmeerraum, sie ist auch als Marone bekannt. Diese Kastanienart kommt mit geringen Niederschlagsmengen gut klar.“ Ähnliches gilt laut Winnen für die Winterlinde, die auch auf trockenen Böden gut gedeiht. Die Winterlinde soll als Schattenspender unter den hochwachsenden Maronen dienen. „Sie ist wichtig als Verdunstungsschutz“, erklärte Winnen.
Damit die frisch gepflanzten Bäume auch gut wachsen, erhalten sie noch Schutzmatten, die sie vor Rehwildverbiss schützen. Das habe sich bislang bewährt, berichtete der Revierförster. Die GSG-Belegschaft hörte das gern.
Zu den Fotos: Revierförster Ralf Winnen wies die GSG-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter vor der Pflanzaktion in die zu erledigenden Tätigkeiten ein.Der Vorsitzende des Aufsichtsrates Ralf Seemann und GSG-Geschäftsführer David Meurer beteiligten sich ebenfalls mit großer Freude an der Pflanzaktion.